Dunkelziffer by Arne Dahl

Dunkelziffer by Arne Dahl

Autor:Arne Dahl
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2010-02-24T21:00:00+00:00


»Der Wald ruft«, sagte Sara und stand auf. »Wir müssen Sten Larssons Spur durch den Wald verfolgen. Das liefert uns vielleicht eine Erklärung dafür, warum er sich zwanzig Minuten nach Emily dort befand. Mit diesen zwanzig Minuten ist irgendetwas faul.«

Lena und Gunnar betrachteten sie und verstanden, dass dies eine Art und Weise war, der Melancholie zuvorzukommen und die lauernde Angst auf Abstand zu halten.

Sie standen auf und folgten ihr in den Wald.

Hinter ihnen fuhr ein großer Bus auf den Parkplatz. Die Jugendlichen sammelten sich mit ihrem Gepäck in einem Rudel, durch das sich eine Art kollektives Beben fortpflanzte. Es war offensichtlich, dass sie kaum erwarten konnten, von hier fortzukommen.

Alles war jetzt besser als Saltbacken.

Sara Svenhagen war schon auf dem Weg in westlicher Richtung in den Wald. Gunnar Nyberg und Lena Lindberg joggten ihr nach und schlossen zu ihr auf. Gunnar tippte wieder mal die Nummer von Sten Larssons Handy ein, und Sara fasste zusammen, während ihr die Zweige ins Gesicht klatschten: »Sten Larsson dürfte also zweimal von unabhängigen Suchgruppen im Wald gesehen worden sein. Das erste Mal muss ungefähr hier gewesen sein.«

Sie blieb stehen und sah sich um. Das Blickfeld war klar begrenzt, in allen Richtungen stieß es auf Widerstand in Form von Bäumen und noch mal Bäumen. Aber auch in Form eines großen Steinblocks, eines Findlings, der in der Eiszeit mit dem Eis aus großer Entfernung herantransportiert worden war.

»Hier hat Julia Johnsson einen militärgrünen Fleecepulli gesehen und ihn irrtümlich für Jonatan Janssons Pulli gehalten.«

Sie gingen umher und suchten zerstreut nach Spuren.

Lena Lindberg blieb hinter dem Findling stehen und sagte: »Hier könnte jemand gestanden haben.«

Gunnar und Sara kamen dazu. »Hier ist der Boden platt getreten, ohne Zweifel«, sagte Gunnar.

»Kann man eine Fußspur erkennen oder irgendeinen verlorenen Gegenstand?«

»Das ist nicht ganz unmöglich«, sagte Sara und zeigte auf den moosbedeckten Boden. »Keine verlorenen Gegenstände, aber immerhin Fußabdrücke. Die Techniker können sich das einmal ansehen.«

»Julia Johnssons letzter Aufwallung zufolge hat sie ihn hier gesehen«, sagte Lena. »Nehmen wir an, dass Sten Larsson tatsächlich hier lauerte und auf Fallobst vom geschüttelten Kinderbaum wartete - wohin ging er anschließend?«

»Nach Norden«, sagte Gunnar. »Nach Norden, bis die Zwillinge ihn sahen und für einen Elch hielten.«

»Und dabei warst du es nicht mal«, sagte Sara. »Dann hätte ich es noch glauben können.«

»Du denkst an das Geweih«, sagte Gunnar und wandte sich nach Norden.

Die Frauen folgten ihrem selbst ernannten Alphamännchen. »Sind wir jetzt auf dem richtigen Weg?«, fragte Lena und blickte zum Himmel auf, der irgendwo hinter dem Dach aus Tannenzweigen vermutlich immer noch klarblau war.

»Wahrscheinlich ziemlich richtig«, sagte Sara. »Hier war der Elch.«

»Wie kann man auf die bescheuerte Idee kommen, dass Sten Larsson ein Elch war?«, sagte Gunnar Nyberg.

»Weil der Wald einem einen Schrecken einjagt«, sagte Lena sofort. »Weil die Unendlichkeit des Waldes Monster gebiert.«

Gunnar Nyberg kehrte zu seinem Handy zurück. Sara zeigte in eine Richtung, die nordnordöstlich sein mochte, und sagte: »Warum sollten wir annehmen, dass er sich dann in die gleiche Richtung bewegt hat wie Emily? Ist es wahrscheinlich, dass er zwanzig Minuten später genau an



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